Donnerstag, 26. Dezember 2019

Warum das Wort anders nicht das ist, was es sein sollte.

Es gibt da etwas, was mich an dem Wort anders stört. 
Wir machen einen Unterschied, indem wir etwas von etwas trennen. 
Kaffee ist etwas anderes als Tee. Der Tag ist anders als die Nacht. Und auch wenn diesen Fakten niemand wiedersprechen würde, so gibt es diesen Störfaktor, der mich wieder und wieder beschäftigt. Denn wenn wir nicht von Getränken oder dem Tag-Nacht- Rhythmus sprechen, sondern von der Gattung homo sapiens – dann gibt es zwar anders, aber da ist es anders. 
Immer und immer wieder höre ich Menschen über Menschen sagen, sie wären anders. Weil sie eine Krankheit haben, besondere Klamotten tragen, jemanden des gleichen Geschlechts lieben. Und dann höre ich immer wieder Menschen, die sagen, sie wären anders. Weil sie eine Krankheit haben, besondere Klamotten tragen, jemanden des gleichen Geschlechts lieben. Menschen grenzen sich von Menschen ab, durch Sprachen, durch Merkmale, Kleidung. Aber im Urtrieb, in der Entstehung der Gattung homo sapiens sind wir alle gleich. In jedem Menschen schlägt das gleiche Herz, jedes Kind hat die Veranlagung dazu, laufen zu lernen, zu sprechen und zu fühlen. Natürlich gibt es Kategorien, denen sich Menschen unterordnen. Sprachen, Traditionen, Kulturen, Glauben. 
Und ab diesem Moment, wo wir uns einer Kategoriezugehörigkeit unterwerfen, sind wir anders. Anders als Andere. Und das ist auch gut so.  Der Unterschied beginnt dann da, wo Andersartigkeit als negativ eingestuft wird. Wenn Menschen beginnen zu sagen: Ich bin die beste Version des homo sapiens und die anderen, die sind anders. Jeder Mensch sollte sich bewusst machen, dass er anders ist, anders, aber keinesfalls besser. 

Also wer sagt, dass wenn ich nur selbstgemachte Klamotten trage, anders bin? 
Wenn ich taubstumm bin, anders bin? 
Wenn ich jemanden des gleichen Geschlechts liebe, anders bin?

Viel zu oft vergessen wie Gesetze. Vor Gott sind alle Menschen gleich. 
Oder Artikel 3: Vor dem Gesetz sind alle gleich. 

Wir alle können unterschiedlich sein, aber tief in uns drin, sind wir alle gleich. 
Nur, weil ein altes Buch uns die Geschichte von einem Mann und einer Frau erzählt, heißt es nicht, dass nicht auch ein Mann und ein Mann oder eine Frau und eine Frau im Garten von Eden geweilt haben. Die Menschen sind stur, wenn sie alles glauben, was vor Tausenden von Jahren geschrieben wurde. Versteht mich nicht falsch, ich bin gläubig und glaube an Geschichten, die in der heiligen Schrift erzählt werden. Aber es sind Geschichten. Und Geschichten sind Geschichten, die man nicht wiederholt. Man schreibt Neue. Und diese neuen Geschichten erzählen von Liebe. Zwischen zwei Menschen. Und jeder Mensch hat die Chance, diese Liebe zu finden und zu erfahren. 

Und so frage ich mich, frage ich dich: Was macht dich besser als Andere? Und hoffentlich fallen dir dann all die schlechten Dinge an dir auf. Und dann sollte dir klar werden, dass du vielleicht anders bist, als dein Bruder, deine Mutter. Dass niemand ist so wie du. Du bist einzigartig und jeder Mensch, jedes Tier, jeder Baum ist das. 

Anders ist einzigartig. Anders ist gut. Doch da wo anders ist, ist auch gleich. 
Und ich möchte euch auffordern, nicht immer darüber nachzudenken, was uns von anderen unterscheidet, sondern darüber worin wir uns gleichen. 

ANDERS. 


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